Geschichte
Leben ist Bewegung: beweglicher werden, heißt lebendiger werden, geistig und körperlich.
Die Osteopathie ist keine Neuentwicklung, sondern die Entdeckung von Grundprinzipien des Lebens im menschlichen Körper durch den amerikanischen Arzt Andrew T. Still (1828 – 1917). Auf der Suche nach einem neuen Verständnis von Gesundheit und Krankheit entwickelte er diese ganzheitliche Methode, der er den Namen Osteopathie gab. Die grundlegende Voraussetzung "Funktion und Struktur bedingen einander" wurde erfolgreich in der ersten Hochschule für Osteopathie (1894 von A. T. Still in Kirksville/USA gegründet) gelehrt.
Seit dieser Zeit hat sich die Osteopathie rasant weiterentwickelt und ist um wesentliche Bereiche ergänzt worden. Einen bedeutenden Fortschritt erfuhr die Osteopathie um 1900 durch die Entdeckung des craniosacralen Systems des Still-Schülers William G. Sutherland (1873 – 1954). Aus seinen langjährigen Forschungen zur Elastizität und Bewegung des Schädels und des zentralen Nervensystems entstand die cranio-sacrale Osteopathie. Die viszerale osteopathische Behandlungsform der inneren Organe geht in erster Linie auf Jean-Pierre Barral zurück, der seit den 1980er Jahren in diesem Bereich forscht.
Die osteopathische Ausbildung ist in den USA, Großbritannien, Belgien, Frankreich und der Schweiz bereits staatlich anerkannt. In Großbritannien stellt die Osteopathie als eigenständige medizinische Disziplin nicht mehr nur eine Spezialisierung innerhalb des Heilwesens dar. Da dies in Deutschland noch nicht der Fall ist, sichern Verbände und die Osteopathie-Schulen einen hohen Ausbildungs- und Qualitätsstandard.